Was ist der Gedanken hinter der Isolierung?
Schutz vor Krankheitserregern (verhindern einer Ausbreitung)
Wir alle sind Träger von Bakterien, die sich auf Haut- und Schleimhautoberflächen aufhalten. Diese erwünschten Bakterien, die sogenannte Hautflora, gehört zum menschlichen Organismus und erfüllt eine wichtige Funktion, wie zum Beispiel die Abwehr unerwünschter Bakterien. Leider kommt es immer wieder vor, dass sich unerwünschte Bakterien oder Viren, die Krankheitserreger im menschlichen Körper einnisten und zum Ausbruch einer Krankheit führen. Handelt es sich dabei um multiresistente Keime, ist besonders Vorsicht geboten. Diese Keime haben Antikörper gegen Antibiotika oder andere Therapiemöglichkeiten gebildet. Dadurch wird die Behandlung sehr erschwert.
Was gibt es für Isolierungsformen?
Kontaktisolierung

Mitarbeitende, die das Bewohnerzimmer betreten und direkten Kontakt mit dem Patienten haben, tragen eine Überschürze und Handschuhe falls man nahen Kontakt (Berührung, Kontakt mit Körperflüssigkeiten) mit dem Bewohner haben sollte.
Das Zimmer ist mit einem Hinweisschild zur Isolierung beschriftet.
Die Wäsche wir im Bewohnerzimmer in speziellen Säcken in die Wäscherei gebracht (Doppelsacksystem). Ebenso wird der Abfall in einem Doppelsacksystem entsorgt.
Material, welches aus dem Zimmer genommen wird, muss immer desinfiziert werden.
Ebenso gehört wie immer eine hygienische Händedesinfektion dazu (vor dem Betreten des Zimmers, im Zimmer: je nach Tätigkeit mehrmals Händedesinfektion/Wechsel der Handschuhe, nach dem Verlassen des Zimmers)
Tröpfchen-Isolierung

Zusätzlich zu den Massnahmen der Kontaktisolierung müssen alle Personen, die das Bewohnerzimmer betreten, einen Mund-Nasen-Schutz und allenfalls auch eine Schutzbrille tragen.
Diese Massnahme wird angewendet bei einer Übertragung der Krankheitserreger durch sogenannte Tröpfchen (Tröpfchen bilden sich beim Sprechen, Niesen, Husten oder Erbrechen)
Aerogene-Isolierung (über die Luft)

Die Bewohnerin bzw. der Bewohner sollte zwingend in einem Einzelzimmer untergebracht werden. Die Massnahmen werden wie bei der Kontakt- und Tröpfchen-Isolierung durchgeführt. Zusätzlich tragen alle Personen einen partikelfiltrierenden Mund-Nasen-Schutz, die sogenannte FFP-2 Maske. Diese Maske bildet eine zuverlässige Barriere für Keime, die über die Luft übertragen werden. Einzelne Zimmer in Spitäler oder darauf spezialisierte Einrichtungen haben eine separate Lüftung mit Unterdruck angeschlossen (für den Patienten nicht spürbar) und werden durch eine Schleuse betreten.
Diese Massnahme wird angewendet bei: Krankheitserregern mit einem aerogenen (über die Luft) Übertragungsweg, d.h. die Keime sind «freischwebend» in der Luft.
Bedeutung der Isolation
Die Isolation bedeutet für die Bewohnerinnen und Bewohner eine massive Einschränkung der Bewegungsmöglichkeiten. Auch die Möglichkeit die direkte Kommunikation und der soziale Austausch mit anderen Menschen ist stark eingeschränkt. Der einzige Kontakt, der möglichst auf ein Minimum beschränkt ist, ist mit der zuständigen Pflegeperson. Aber auch hier ist der Kontakt durch das Tragen der Schutzausrüstung beeinflusst. Direkten Berührung (Körperkontakt) welche für die Bewohner aber auch für uns Pflegenden von zentraler Bedeutung ist, ist nicht möglich.
Durch eine längere Isolation entsteht für den Bewohner eine enorme emotionale Belastung (Langeweile, Ausgrenzung, Vereinsamung).
Umso wichtiger ist es den Menschen in der Isolation verschieden Möglichkeiten zu geben, um sich trotzdem austauschen zu können und sich zu beschäftigen (Telefone, Videotelefone, Musik, aktivierende Angebot wie z.B. Rätselaufgaben, Bewegungsübungen usw.)
Leider haben wir einige Erfahrungen gesammelt im Bereich der Isolationsmassnahmen und deren Auswirkungen auf unsere Arbeit und unsere Bewohnerinnen und Bewohner. Wir hoffen aber nun ganz fest, dass solch starken Einschränkungen in naher Zukunft nicht mehr nötig sein werden.
Bild- und Textquelle
Autor: Melanie Bieri Fachfrau Gesundheit 3. Lehrjahr