Demenz

Vergesslich sind wir alle. Wo aber hört die normale Vergesslichkeit auf und wie erkennen wir diese? 

Demenz ist ein Oberbegriff für verschiedene Krankheiten, bei denen sich die geistigen Leistungsfähigkeiten verringern und die Persönlichkeit verändert. 
Bei Beginn der Krankheit, wird man vergesslicher, da das Kurzzeitgedächtnis nicht mehr richtig funktioniert. Nebst dem verliert man ebenfalls die Orientierung. Man kann sich immer wie weniger an seine früheren Erfahrungen erinnern. Es fällt einem schwerer Gegenstände, Situationen und Personen in den richtigen Zusammenhang zuzuordnen. Dazu kommt, dass man manchmal ruhelos umherläuft. Das liegt daran, dass die Körperwahrnehmung bei Demenz nachlässt, welches Angst macht. Um seinen Körper wahrnehmen zu können, bewegt man sich und läuft umher. 

Nicht alles wird von der Krankheit angegriffen. Die Emotionen der betroffenen Person sind dabei nicht ausgeprägt. Die Sinne funktionieren dabei zum grössten Teil auch noch, sowie das Langzeitgedächtnis, welches Erinnerungen bereithält. Deshalb wird empfohlen, auf Dinge einzugehen, welche die Person noch kann. Was man nicht tun sollte, ist die betroffene Person auf vermeintliche Fehler aufmerksam zu machen, da dies sonst dem Selbstbewusstsein schadet. 

Die Ursachen der Erkrankung sind noch nicht erforscht. Allerdings gibt es Medikamente, welche das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen können. Demenz ist aber nicht heilbar.  

Das Risiko an Demenz zu erkranken, steigt bei zunehmendem Alter. Ungefähr 151 000 Menschen in der Schweiz sind bereits an Demenz erkrankt (2018). Davon sind es ca. 65% Frauen. Wenn unsere Lebenserwartung steigt, wird es in Zukunft immer mehr Betroffene geben. 

Meine Erfahrungen mit Menschen mit Demenz: 

Ich finde es immer wieder eindrücklich zu sehen, wie die Bewohner mit der dementiellen Entwicklung umgehen. Manchen merkt man abgesehen von kleinen orientierungslosen Momenten kaum etwas an, anderen dafür sehr. Da wir keine geschlossene Abteilung haben, ist es daher um so wichtiger auf die Bewohner zu achten, wenn sie nach draussen gehen. Häufig möchten die Bweohner dann nach Hause gehen, was in diesem Moment natürlich nicht geht. Daher ist eine angepasste Kommunikation sehr wichtig. Ich zeige Verständnis für ihren Wunsch. Was man dabei vermeiden sollte, sind Warum-Fragen, wie z.B warum die betroffene Person nach Hause möchten. In diesen Momenten ist es wichtig, geschlossene Fragen zu stellen, worauf die Person mit ja oder nein antworten kann. Oder folgende W-Fragen:  „wer, was, wo, wie, wann“ sind dabei auch sinnvoll. Ebenso achte ich drauf dem Bewohner nicht zu wiedersprechen, sondern eher herauszufinden welches Bedürfniss er hat (vielleicht fehlt ihm zum Beispiel Geborgenheit oder Sicherheit, welche er bei sich zu Hause hatte). 
Ich versuche dann auch mit den Bewohnern etwas zu spazieren und über Dinge zu sprechen die wir am Wegesrand beobachten. Dies lenkt die Person ab und somit wird das Bedürfnis nach Hause zu gehen etwas vermindert. 
 

Das wichtigste was ich mit der Zusammenarbeit von Demenzerkrankten Menschen auf den Weg geben kann, ist Geduld!
 

Autor: Lara Schüpbach Fachfrau Gesundheit 2.Lehrjahr